Die Gemeinde
Die Michaeliskirche
Für die 32 Dörfer und Stadtteile hat die Gemeinde nur eine Kirche, die Michaeliskirche. Sie wurde nach 1450 vor der Stadtmauer über einem alten Spreeübergang erbaut, der Legende nach als Dank der Bürger für die Rettung beim Hussitenangriff 1429. Das Gewölbe mit den originalen Malereien wurde 1498 eingebaut.
Sorben in der Gemeinde
Als die Kirchgemeinde 1619 gegründet wurde, waren fast alle ihre Glieder Sorben. Die Michaeliskirche gehörte zu den etwa 20 Wendischen Kirchen zwischen Löbau im Süden und Lieberose im Norden der Lausitz. Viele der Pfarrer von St. Michael waren Förderer ihres Volkes, die das sorbische Schrifttum bereicherten. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden alle Gemeindeveranstaltungen in sorbischer Sprache gehalten, danach kam zunehmend die deutsche Sprache zur Anwendung...
Die Gemeindedörfer
Zum Gebiet der Kirchgemeinde St. Michael gehören 32 Dörfer, Orts- und Stadtteile, die wie ein Ring um die Stadt Bautzen liegen. Die meisten Dörfer sind nach Bautzen eingemeindet, einige nach Doberschau-Gaußig und Kubschütz und ein Dorf nach Radibor. Die Dörfer Malsitz und Nimschütz wurden 1972/73 wegen der Errichtung der Talsperre Bautzen abgerissen. Alle Dörfer haben zwei Namen: einen sorbischen und einen deutschen. Beide sind auf der Karte angegeben. Die Umgangssprache in den Dörfern war bis etwa 1900 zumeist sorbisch.