Die Gemeinde

Die Michaeliskirche

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Die Kirche wurde nach 1450 vor der Stadtmauer über einem alten Spreeübergang erbaut, der Legende nach als Dank der Bürger für die dem Erzengel Michael zugedachte Rettung beim Hussitenangriff 1429. Das Gewölbe mit den Malereien, die heute noch weitgehend original erhalten sind, wurde 1498 vollendet. Seit 1619 dient die Kirche als Gotteshaus für die um Bautzen liegenden Ratsdörfer. In den verschiedenen Kriegen wurde sie oft beschädigt, jedoch nie zerstört. Nach mehrfachen Umbauten kommt heute wieder die spätgotische Hallenkirche mit sparsamer Ausstattung zur Geltung.
 
 
1Taufstein
Er wurde 1597 aus Pirnaer Sandstein angefertigt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit geschah dies durch Michael Schwenke, einem der bedeutendsten Bildhauer dieser Zeit. Ursprünglich sollte er im evangelischen Teil des Petridoms aufgestellt werden. Da dafür jedoch keine Erlaubnis erteilt wurde, beschloss der Stadtrat ihn in die Michaeliskirche zu bringen.Im Jahr 2016 wurde der Taufstein sorgsam restauriert und mit einer neuen Taufschale samt Abdeckung versehen. Als Inschriften dienen sorbische und deutsche Bibelworte.
 
 
2Der Altar
Nach der Entfernung des ursprünglichen Michaelisaltars wurde 1693 ein neuer Altar angeschafft. In den Bildern des Malers Sigmund Kauderbach spiegelt sich geistlich der Kern der evangelisch-lutherischen Frömmigkeit wider. Sie fassen die Heilsgeschichte von Gründonnerstag (Abendmahl), über Karfreitag (Gebet in Gethsemane – Kreuzigung – Grablegung) und Ostern (Auferstehung) zusammen. Die vier Evangelisten mit der Schrift in der Hand umrahmen dieses bildhafte Glaubensbekenntnis.
 
 
3Die Kanzel
Die barocke Kanzel, welche 1975 in die Kirche kam, stammt ursprünglich aus Rochlitz. Als tragendes Fundament ist Mose mit den Gesetzestafeln dargestellt. Damit wird symbolisch auf das Alte Testament hingewiesen. Am Kanzelkorb ist Christus mit den vier Evangelisten zu erkennen. Dadurch wird die Überlieferung des Neuen Testamentes veranschaulicht. Mit diesem Aufbau der Kanzel wird sichtbar, dass eine Predigt auf dem Zeugnis des Alten und Neuen Testamentes begründet ist. Im Kanzeldeckel ist eine Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes dargestellt.
 
 
4Die Orgel
Sie ist ein Werk der Bautzener Orgelbaufirma Eule von 1976. Es ist eine mechanische Orgel mit zwei Manualen, 32 Registern und 1416 Pfeifen.
 
 

Das Geläut der Michaeliskirche besteht aus drei Glocken, die 1992 von der Gießerei Mark-Brokscheid gegossen wurden. Sie haben zweisprachige Inschriften.